Arnold Schwarzenegger
Sein Leben spiegelt den amerikanischen Traum wider. Der in Thal bei Graz geborene Arnold Schwarzenegger kann auf eine unglaubliche Karriere, die ihresgleichen sucht, zurückblicken. Mit Willensstärke und eiserner Disziplin schaffte es der charismatische Steirer zum erfolgreichsten Bodybuilder, zum bestbezahlten Filmschauspieler und zum Gouverneur von Kalifornien. Seit vielen Jahren setzt sich Arnold Schwarzenegger für den Klimaschutz ein und wünscht sich dabei: „weniger Reden und mehr Action“.
Arnold der Bodybuilder
Motiviert zum Bodybuilding-Training wurde er vom Grazer Kurt Marnul, der sein erster Trainer war. Nachdem er in Österreich bei der Mister Austria Wahl seine erste Bühnenerfahrung machte, gewann Arnold 1965 in Stuttgart beim „Bestgebauten Athleten“, überlegen die Juniorenklasse. Sein Auftritt hinterließ in der Szene einen enormen Eindruck und brachte Arnold, da er sich für den Wettkampf unerlaubt Urlaub vom Militär genommen hatte, eine Woche Arrest ein. Bereits ein Jahr darauf startete er bei der NABBA Mister Universum Wahl in London und wurde nur vom Amerikaner Chet Yorton geschlagen. Im Alter von erst 20 Jahren gewann er dann in London im Jahr darauf den prestigeträchtigen Titel, obwohl er mit 13 Minuten Verspätung vor die Jury trat. Seine Maße waren damals, bei einer Größe von 186 cm und 111 kg. Wettkampgewicht: Taille 81 cm, Oberschenkel 70 cm, Waden 45 cm, Brust 136 cm und sein Markenzeichen, der unglaubliche Oberarm 50 cm. Seinem ersten Mister Universum-Titel sollten noch drei weitere folgen.
Bevor Arnold 1968 das Angebot von Joe Weider, nach Amerika zu kommen, um dort an Profi-Wettkämpfen teilzunehmen, annahm, lebte Arnold in München und kurze Zeit auch in England. Bei der Mister Olympia Wahl 1970 schaffte es der Steirer, den für die damalige Zeit unglaublich massigen und als unschlagbar geltenden Sergio Oliver zu schlagen. Die Siegesserie ging bis 1975 weiter, wo sich Arnold in Südafrika seinen 6. Mister Olympia Titel holte. Danach trat er im Alter von gerade einmal 28 Jahren von der Wettkampfbühne ab. Fünf Jahre später kam es dann zum Comeback, bei dem er in Sidney nochmals, nach nur knapp 6 Wochen Vorbereitungszeit, abermals zum Mister Olympia gewählt wurde. Seine Konkurrenten erfuhren erst vor Ort von seinem Antreten und waren davon nicht unbedingt erfreut.
Arnold der Filmstar
Seine 2. Laufbahn wurde die Schauspielerei. Arnold hatte sich fest vorgenommen auch in diesem Genre erfolgreich zu werden. Seine Ambitionen wurden zunächst einmal von vielen belächelt. Die erste Filmrolle bekam Schwarzenegger bereits im Jahr 1969 im Streifen „Herkules in New York“. 1976 kam „Stay Hungry“ in die Kinos und Arnold spielte neben Hollywood-Größen wie Jeff Bridges und Sally Fields die Rolle des Joe Santo, der sich für den Mr. Universum Bewerb vorbereit. Dafür bekam Arnold sogar einen Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller. Nach Filmen wie Pumping Iron, Kaktus Jack und The Jane Mansfield Story, kam dann 1981 mit „Conan der Barbar“ die ganz große Rolle. Wir waren damals bei der Filmpremiere in Wien mit dabei und Arnold sorgte, wie bei all seinen Auftritten, für einen riesigen Medienrummel. Zwei Jahre später kam Conan der Zerstörer in die Kinos und 1985 wurde Arnold dann als Terminator gefeiert und der Film erlangte Kultstatus. Die Liste der Filme, in denen er in Folge die Hauptrolle spielte ist lange: Phantom Kommando, Predator, Running Man, Red Heat, Twins, Total Recall, Kindergarten Cop, Terminator II, Last Action Hero, True Lies, Junior, Eraser, Versprochen ist versprochen, Batman & Robin, End of Days, The 6th Day, The Expendables und viele mehr. Der Name Schwarzenegger garantierte volle Kinosäle und seine Filme spielten Millionen von US-Dollars in die Kassen. Selbstverständlich hat Arnold schon lange am berühmten „Walk-of-Fame“ in Hollywood seinen Stern.
Arnold der Politiker
Professor Alfred Gerstl, der in Österreich als Mentor des Bodybuilding-Sports gilt, war Arnolds Ziehvater. Sein Sohn Karl und Arnold waren enge Jugendfreunde und Alfred Gerstl unterstütze deren sportlichen Ambitionen, besorgte Fleisch und Protein und brachte ihnen aber auch Kultur und Politik näher. Im Hause Gerstl hörten sie dann Musik von Enrico Caruso oder Richard Tauber. Professor Gerstl, der zweimal Präsident des Österreichischen Bundesrates war, hat mit Sicherheit bei Arnold das Interesse an Politik mit beeinflusst. US-Präsident George W. Bush senior ernannte Schwarzenegger zum Berater für das Amerikanische Sportwesen. 2003 trat Arnold bei den Gouverneurswahlen für die Republikaner an. Wie schon früher gab es wieder Zweifler, denen er mit dem Sieg bewies, dass er seine Ziele, die er sich steckt, stets erreicht. Nach zeitweise nicht ganz so guten Umfragewerten, stieg Arnolds Popularität bis zu den Gouverneurswahlen 2005 wieder an und er wurde zum zweiten Mal zum Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien gewählt. Es gelang Schwarzenegger sogar, auch politische Gegner für seine Unterstützung zu gewinnen. In der Öffentlichkeit punktete Arnold mit Humor und Charisma und beispielsweise auch mit dem Verzicht auf sein Gehalt als Gouverneur.
Arnold heute
Auch nach seiner politischen Karriere ist Arnold Schwarzenegger seit Jahren weiterhin stark an Politik interessiert und engagiert. So setzt er sich für die Förderung erneuerbarer Energie ein und ist weltweit zu diesem Thema als Redner gefragt. Seine Meinung hat Arnold Schwarzenegger immer offen gesagt und vertreten, egal ob als junger Bodybuilder, als Schauspieler, als Politiker oder heute. Und ja, fast hätte ich es vergessen, Filme dreht Arnold auch wieder. Peter Papula
FOTOS: BENNO DAHMEN, CHRISTIAN JAUSCHOWETZ, ZVG