Serge Nubret
Serge Nubret gilt neben Arnold Schwarzenegger als die schillerndste Erscheinung des Bodybuilding-Sports. Auf der karibischen Insel Guadeloupe geboren, zog er im Alter von 12 Jahren mit seinen Eltern nach Paris. Im Jahr 2011 verstarb Nubret im Alter von 73 Jahren.
Serge gewann viele internationale Titel. Mr. Europe, Mr. Universe, Mr. World. Bei den Mister Olympia-Wahlen belegte er 1972 und 1973 den dritten Platz. 1975 war er dann der große Favorit für den Titel. Zwei Wochen vor dem Wettkampf sperrte die IFBB den Franzosen mit dem Argument, dass er dem Sport schade, weil er bei Erotik-Filmen mitgespielt hätte. Daraufhin stellte er die Vorbereitungen ein, doch am Tag des Wettkampfes entschied man sich Nurbret doch teilnehmen zu lassen. Nicht mehr so in Form, musste er sich Arnold Schwarzenegger geschlagen geben und wurde zweiter. Daraufhin wendete sich Serge von der IFBB ab und gründete die WABBA (World Amateur Bodybuilding Association), deren Präsident er wurden. Auch als Funktionär und Organisator von Wettkämpfen machte sich Nubret in den folgenden Jahren einen Namen.
Nubret spielte bei zahlreichen Kino-Filmen mit. Goliath und Herkules, Pumping Iron, Cesar und Rosalie, Der Profi (mit Jean Paul Belmondo), um nur ein paar zu nennen. Verheiratet war der „Schwarze Panther“ mit Jacqueline Nubret, die eine der ersten weiblichen Bodybuilderinnen war und mehrmals den Miss World Titel gewinnen konnte.
Ende der 70er Jahre lernte ich Serge, anlässlich der Wahl zum Bestgebauten Athleten Europas in Essen kennen. 1981 war er dann gemeinsam mit seiner Gattin Gaststar bei der Mister Austria Wahl. Seit damals trafen wir uns immer wieder bei internationalen Meisterschaften auf der ganzen Welt. Auf der FIBO 1987 war Serge für die damals von uns vertretene Gerätemarke ARMSTRONG am Stand und begeisterte die Fans. Im gleichen Jahr gab Serge auch sein Comeback bei der Profi-WM in Wien. Mit fast 50 stand er in großartiger Form auf der Bühne und belegte den 4. Platz.
Nubret war bekannt dafür, dass er mit sehr leichten Gewichten trainierte, dafür erhöhte er die Wiederholungszahlen und sein Workout konnte da schon ein paar Stunden dauern.
Serge war der vielleicht ästhetischste Athlet, den es je gab. Eine Erscheinung, ein Gentleman, der abertausende auf der ganzen Welt zum Training inspirierte.
FOTOS: BENNO DAHMEN, S&F, ZVG
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FITNESSNEWS-Printausgabe 2024/4